„Marktplatz wird zum Spielplatz“
Von Yvonne Weirauch Schorndorf.
Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Spiel- und Freizeit, freie Meinungsäußerung und Beteiligung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu Medien, Schutz der Privatsphäre und Würde, Schutz im Krieg und auf der Flucht, besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung – das sind kurz die wichtigen Kinderrechte, die der Kinderschutzbund, Kreisverband Schorndorf/Waiblingen auf einem Kärtchen zusammengefasst hat.
Und genau darum soll es am Sonntag, 11. Mai, auf dem Schorndorfer Marktplatz gehen. Unter dem Motto: „Kinderrechte – für alle!“ lädt das Schorndorfer Bündnis für Familie gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern zum 16. inklusiven Kinderfest von 13 bis 17 Uhr ein.„Countdown“ fürs Kinderfest
Simone Halle-Bosch (Sachgebietsleitung Familie und Prävention, Leitung Familienzentrum – Fachbereich Familie und Soziales) hat in diesem Jahr zum ersten Mal die Fäden in der Hand und ist für die Organisation verantwortlich: „Wir haben in Anlehnung an die landesweiten Aktionstage zum Kinder- und Jugendschutz das Motto Kinderrechte in den Mittelpunkt gerückt und im Vorfeld bereits ein paar Kinderstimmen eingeholt.“ Diese Videos, die mit Kindergartenkindern gedreht wurden, laufen seit Tagen als „Countdown“ fürs Kinderfest auf den sozialen Medienplattformen der Stadt Schorndorf.
„Am Kinderfest präsentieren wir zudem eine Foto-Ausstellung mit Schorndorfer Grundschulkindern.“ Geplant ist laut Halle-Bosch, in der Mitte des Marktplatzes Bauzäune aufzustellen, an denen die Roll-Ups befestigt werden. „Die Ausstellung soll anschließend als Wanderausstellung in Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen zu sehen sein.“ Man wolle damit für das Thema sensibilisieren. Mit im Boot als Kooperationspartner ist unter anderem der Kinderschutzbund, Kreisverband Schorndorf/Waiblingen. „Wo kann man besser auf Kinderrechte aufmerksam machen, als auf dem Kinderfest?!“, sagt Dörthe Weiß, stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutz-Kreisverbandes.Schorndorfer Grundschüler sind auf Roll-Ups zu sehen
Seit März laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – ein straffer Zeitplan. „Zum einen wollten wir noch weitere Projektpartner gewinnen, was uns auch gelungen ist, zum anderen mussten wir uns auch darüber klar werden, was wir als Familienzentrum überhaupt machen“, erläutert Simone Halle-Bosch. Das Thema mit den Hauptpersonen in den Fokus zu rücken, wurde mit einer besonderen Idee umgesetzt: Unter anderem ist Eva-Marie Mihai, stellvertretende Stabsstellenleitung der Stadt Schorndorf (Stabsstelle OB, Kommunikation und Recht), losgezogen und hat Kinder und ihre geäußerten Wünsche für die Kinderrechte im Video festgehalten. „Parallel hat uns Jürgen Dobler als Grafiker sehr unterstützt“, so Halle-Bosch. Er habe die erwähnten Roll-Ups erstellt, auf denen Schorndorfer Grundschüler abgebildet sind, die Sprüche zum Titel „Recht hast Du! – Kinder sagen was zählt“ äußern und die dann zu einem Kinderrecht passen.
Zum Beispiel sagt Magdalena (acht Jahre): „Wenn ich Angst habe, helfen mir Mama und Papa.“ Dieser Satz würde auf zum Kinderrecht „Recht auf Schutz“ passen. Der Satz von Anastasia (6) lautet: „Im Kindergarten lern’ ich, was ich in der Schule brauche.“ Das trifft auf das Kinderrecht „Recht auf Bildung“. Kinder in den Fokus rücken und auf ihre Rechte hinweisen, das sei das Ziel, so Dörthe Weiß. „Kinderrechte sollten ins Grundgesetz aufgenommen werden, das ist bisher immer noch nicht passiert“, fordert sie.Weitere spannende Mitmachaktionen
Neben der Foto-Ausstellung gibt es beim 16. inklusiven Kinderfest allerlei zu erleben: Spannende Mitmachaktionen, Spiele und Kreativangebote, eine „Kinderrechte-Rallye“, Kinderschminken, Tattoo-Stationen, Pflanzen in der Kindergärtnerei und vieles mehr. Feuerwehr- und THW-Fahrzeuge sowie Maskottchen sind vor Ort, um bestaunt zu werden. Zudem gibt es besondere Stadtführungen in Gebärdensprache um 13 Uhr und „Blickwechsel – Schorndorf aus einer anderen Sicht“ um 15.30 Uhr.
Alle Angebote sind kostenfrei. Bei starkem Regen muss das Fest allerdings entfallen. „Es besteht die Möglichkeit, dass wir es auch kurzfristig am Sonntagvormittag absagen müssen, wenn der Regen einsetzen sollte. Aber so weit wollen wir jetzt mal denken – in den vergangenen Jahren blieb es meistens trocken“, ist Simone Halle-Bosch zuversichtlich.